Gaumennahterweiterung (GNE): 8 Tipps von der KFO-Behandlung bis zur OP

GNE - Gaumennahterweiterungsspange

Ein zu schmaler Oberkiefer kann weitreichende Folgen haben: Kreuzbiss, Platzmangel für die Zähne, Atemprobleme und sogar Beeinträchtigungen des Lächelns. Die sogenannte Gaumennahterweiterung (kurz GNE) ist eine bewährte Methode, um diese Fehlstellung nachhaltig zu korrigieren. Doch wie läuft die Behandlung ab? Und was müssen Patientinnen und Patienten beachten, wenn eine OP notwendig ist? Dieser Beitrag liefert Ihnen fundierte Informationen und hilfreiche Tipps – von der Kieferorthopädie bis zur chirurgischen Unterstützung.

Das Wichtigste vorab

  • Die Gaumennahterweiterung dient der Verbreiterung des Oberkiefers bei ausgeprägten Engständen oder einem Kreuzbiss.
  • Bei Kindern erfolgt die Behandlung rein kieferorthopädisch – bei Erwachsenen ist in der Regel ein chirurgischer Eingriff erforderlich.
  • Die GNE wird angewendet, wenn ein Missverhältnis zwischen Ober- und Unterkiefer besteht, insbesondere in der Breite.
  • Während der aktiven Dehnungsphase kann sich eine Zahnlücke zwischen den oberen Schneidezähnen bilden – diese schließt sich später meist wieder.
  • Ein positiver Nebeneffekt: Die Nasenatmung verbessert sich, da auch der Nasenboden erweitert wird.

Was ist eine Gaumennahterweiterung?

Die Gaumennahterweiterung (GNE) ist eine kieferorthopädische Methode zur gezielten Verbreiterung des Oberkiefers. Ziel ist es, eine zu schmale Kieferbasis zu erweitern und damit Platz für die Zähne zu schaffen oder ein Missverhältnis zwischen Ober- und Unterkiefer auszugleichen. 

Die Apparatur, meist eine festsitzende Spange mit einer zentralen Dehnschraube, wird an den Seitenzähnen befestigt und dehnt schrittweise die Gaumennaht. Dabei entsteht in der Mitte des Oberkiefers ein Spalt, der im Laufe der Behandlung durch neu gebildeten Knochen stabil geschlossen wird. Diese Technik zählt zu den wirksamsten Maßnahmen bei transversalen Kieferfehlstellungen.

GNE bei Kindern und Erwachsenen

Grundsätzlich ist eine Gaumennahterweiterung in jedem Alter möglich – die Behandlungsmethoden unterscheiden sich jedoch deutlich. Bei Kindern und Jugendlichen ist das Gaumendach noch nicht vollständig verknöchert. Es besteht aus zwei Knochenplatten, die lediglich durch lockeres Bindegewebe miteinander verbunden sind. Diese anatomische Gegebenheit ermöglicht eine rein kieferorthopädische Behandlung, bei der die GNE ohne chirurgischen Eingriff wirksam eingesetzt werden kann.

Bei Erwachsenen hingegen ist die Gaumennaht vollständig verknöchert. Um den Oberkiefer dennoch verbreitern zu können, muss vor dem Einsetzen der Apparatur eine chirurgische Durchtrennung der Naht erfolgen. Dieses Verfahren wird als chirurgisch unterstützte Gaumennahterweiterung (SARPE) bezeichnet. In solchen Fällen kann die Apparatur auch skelettal getragen sein – also direkt im Knochen verankert – um die notwendige Kraftübertragung auf den Kieferknochen zu gewährleisten.

Varianten der GNE

Je nach Alter und Befundlage kommen unterschiedliche Varianten der GNE zum Einsatz. Bei Kindern wird in der Regel eine zahngetragene Apparatur verwendet. Diese besteht aus vier Metallringen, die an den großen Backenzähnen (6-Jahres-Molaren) und den vorderen Prämolaren befestigt werden. Eine mittig platzierte Schraube sorgt durch tägliches Nachdrehen für die Dehnung der Gaumennaht.

Bei Erwachsenen wird entweder eine an den Zähnen befestigte oder eine skelettal getragene GNE eingesetzt. Hierbei wird die Apparatur mithilfe von kleinen Schrauben direkt im Gaumenknochen verankert. Alternativ kann auch ein sogenannter transpalatinaler Distraktor verwendet werden. In jedem Fall ist vor Beginn eine chirurgische Vorbehandlung notwendig, um das verknöcherte Gaumendach zu lösen.

Wirkung und Ablauf der GNE

Die Gaumennahterweiterung beginnt mit dem Einsetzen einer sehr stabilen Apparatur, die fest an den Zähnen verankert ist. Im Zentrum der Vorrichtung befindet sich eine Dehnschraube, die mithilfe eines kleinen Spezialschlüssels aktiviert wird. Je nach ärztlicher Anweisung wird diese Schraube ein- bis zweimal täglich nachgedreht.

Durch diese gezielte Bewegung werden die beiden Hälften des Oberkiefers innerhalb weniger Wochen – meist in rund 30 Tagen – um bis zu 10 Millimeter auseinandergeführt. Dabei entsteht in der Gaumennaht ein Hohlraum, der im Anschluss durch natürlichen Knochenneubau stabilisiert wird.

Begleiterscheinungen dieser Phase sind:

  • eine Lücke zwischen den oberen Schneidezähnen, die sich meist später von selbst wieder schließt
  • ein temporäres Druckgefühl im Gaumen
  • leichte Veränderungen in der Aussprache

Zusätzlich zur Zahnstellung verändert sich auch das Erscheinungsbild: Die Lippenpartie wirkt breiter, das Lächeln gewinnt an Präsenz. Ein weiterer positiver Effekt ist die Verbreiterung des Nasenbodens, die die Nasenatmung deutlich verbessern kann. In einigen Fällen kann die GNE auch Schnarchen lindern oder das Hörvermögen fördern, wenn verengte Strukturen der Tuba auditiva betroffen sind.

Vor- und Nachteile

Die GNE gilt als effektive und etablierte Therapie – insbesondere bei Kindern, aber auch in Kombination mit einer OP bei Erwachsenen. Dennoch bringt sie Vor- und Nachteile mit sich:

VorteileNachteile
Effiziente Erweiterung des OberkiefersOP notwendig bei Erwachsenen
Verbesserung der Nasenatmung möglichDruckgefühl beim Nachdrehen
Kaum sichtbar, da im GaumenbereichTemporäre Zahnlücke zwischen Schneidezähnen
Stabiler, fester Sitz – wirkt rund um die UhrVeränderungen der Aussprache zu Beginn
Selbstständiges Aktivieren durch den PatientenHäufigere Kontrolltermine anfangs erforderlich

Kosten der Gaumennahterweiterung

Die Kosten einer GNE variieren je nach Alter der Patientinnen und Patienten sowie je nach Art der Behandlung. Bei Kindern und Jugendlichen übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) die Kosten in der Regel vollständig – vorausgesetzt, die Behandlung fällt unter die Kieferorthopädische Indikationsgruppe (KIG) 3 oder höher. Die typischen Gesamtkosten bewegen sich hier zwischen 1.500 und 2.000 Euro.

Bei Erwachsenen gelten andere Voraussetzungen. Eine Kostenübernahme durch die GKV erfolgt nur dann, wenn eine chirurgische Mitbehandlung medizinisch notwendig ist – etwa bei einem einseitigen Kreuzbiss. Bei beidseitigem Kreuzbiss oder rein ästhetischer Indikation tragen Patienten die Kosten selbst. In diesen Fällen kann die Behandlung – inklusive OP, Apparatur und Nachsorge – bis zu 5.000 Euro kosten.

Private Krankenversicherungen oder Zahnzusatzversicherungen übernehmen die Leistungen abhängig vom gewählten Tarif. Ein frühzeitiges Beratungsgespräch und eine Kostenschätzung sind daher essenziell.

Behandlung der Gaumennahterweiterung bei DENTAL ONE in München

Als spezialisierte Praxis für moderne Kieferorthopädie bieten wir Ihnen bei DENTAL ONE eine individuelle und präzise Planung Ihrer Gaumennahterweiterung. Schon bei der kostenfreien Erstberatung erstellen wir mithilfe eines digitalen 3D-Scans ein detailliertes Modell Ihrer Zahnsituation. Darauf basierend simulieren wir mögliche Behandlungsergebnisse und besprechen mit Ihnen die passende Therapie – ob zahngetragene Apparatur bei Kindern oder chirurgisch unterstützte GNE bei Erwachsenen.

Bei erwachsenen Patienten arbeiten wir eng mit erfahrenen Kieferchirurgen zusammen, um die chirurgische Durchtrennung der Gaumennaht (SARPE) optimal zu begleiten. In beiden Fällen profitieren Sie von einer klaren Ablaufstruktur, transparenter Kostenschätzung und der Option auf zinsfreie Ratenzahlung.

FAQ

Gibt es gewisse Risiken bei der GNE?

Wie bei jeder kieferorthopädischen Maßnahme können auch bei der Gaumennahterweiterung Nebenwirkungen auftreten. Bei Verwendung einer zahngetragenen Apparatur – insbesondere der Hyrax-Schraube – kann es gelegentlich zum Kippen oder Verschieben einzelner Zähne kommen.

Um dies zu vermeiden, wird bei Erwachsenen häufig eine skelettale Verankerung verwendet, die direkt im Gaumen fixiert wird. Insgesamt ist die GNE jedoch ein sicheres und vielfach erprobtes Verfahren.

Wie sieht es im Vorher-Nachher-Vergleich aus?

Vor der Behandlung zeigt sich häufig ein enger Zahnbogen, insbesondere im Frontzahnbereich. Die oberen Schneidezähne können gedreht oder überlappend wirken. Nach erfolgreicher GNE können die Zähne harmonisch in den Zahnbogen eingeordnet werden, die mittige Zahnlücke schließt sich meist im weiteren Behandlungsverlauf, und das Lächeln wirkt deutlich breiter. Auch funktionelle Verbesserungen – wie ein stabiler Biss oder eine leichtere Nasenatmung – sind spürbar.

Wie lange muss die GNE-Apparatur getragen werden?

Die aktive Dehnungsphase dauert in der Regel rund 2 bis 4 Wochen, abhängig vom individuellen Befund. Anschließend verbleibt die Apparatur für weitere 3 bis 6 Monate im Mund, um den neu gebildeten Knochen zu stabilisieren und ein Zurückwandern zu verhindern. Erst dann erfolgt die Entfernung oder der Wechsel zu einer festen Zahnspange.

Ist die GNE-Behandlung schmerzhaft?

Direkt nach dem Einsetzen und beim Nachdrehen der Schraube kann ein Druckgefühl oder ein leichter Spannungsschmerz auftreten – meist im Gaumen oder an den Zähnen. Diese Beschwerden sind in der Regel vorübergehend und gut tolerierbar. Bei Bedarf können milde Schmerzmittel helfen. Eine durchgehende Schmerzempfindung ist untypisch.

Kann ich während der GNE ganz normal essen?

In der ersten Woche sollten weiche Speisen bevorzugt werden, da das Druckgefühl beim Kauen zu Beginn unangenehm sein kann. Danach ist die Nahrungsaufnahme weitgehend uneingeschränkt möglich. Auf sehr harte oder klebrige Speisen sollte verzichtet werden, um die Apparatur nicht zu beschädigen.

Wie wird die Zahnlücke nach der GNE wieder geschlossen?

Die Zahnlücke zwischen den oberen Schneidezähnen – ein typisches Anzeichen für eine erfolgreiche Dehnung – schließt sich im weiteren Verlauf der kieferorthopädischen Behandlung meist von selbst. Wenn zusätzlich eine feste Zahnspange eingesetzt wird, erfolgt die Korrektur gezielt über Brackets und Bögen.

Gibt es gewisse Risiken bei der GNE?

Wie sieht es im Vorher-Nachher-Vergleich aus?

Vor der Behandlung zeigt sich häufig ein enger Zahnbogen, insbesondere im Frontzahnbereich. Die oberen Schneidezähne können gedreht oder überlappend wirken. Nach erfolgreicher GNE können die Zähne harmonisch in den Zahnbogen eingeordnet werden, die mittige Zahnlücke schließt sich meist im weiteren Behandlungsverlauf, und das Lächeln wirkt deutlich breiter. Auch funktionelle Verbesserungen – wie ein stabiler Biss oder eine leichtere Nasenatmung – sind spürbar.

Wie lange muss die GNE-Apparatur getragen werden?

Die aktive Dehnungsphase dauert in der Regel rund 2 bis 4 Wochen, abhängig vom individuellen Befund. Anschließend verbleibt die Apparatur für weitere 3 bis 6 Monate im Mund, um den neu gebildeten Knochen zu stabilisieren und ein Zurückwandern zu verhindern. Erst dann erfolgt die Entfernung oder der Wechsel zu einer festen Zahnspange.

Ist die GNE-Behandlung schmerzhaft?

Direkt nach dem Einsetzen und beim Nachdrehen der Schraube kann ein Druckgefühl oder ein leichter Spannungsschmerz auftreten – meist im Gaumen oder an den Zähnen. Diese Beschwerden sind in der Regel vorübergehend und gut tolerierbar. Bei Bedarf können milde Schmerzmittel helfen. Eine durchgehende Schmerzempfindung ist untypisch.

Kann ich während der GNE ganz normal essen?

In der ersten Woche sollten weiche Speisen bevorzugt werden, da das Druckgefühl beim Kauen zu Beginn unangenehm sein kann. Danach ist die Nahrungsaufnahme weitgehend uneingeschränkt möglich. Auf sehr harte oder klebrige Speisen sollte verzichtet werden, um die Apparatur nicht zu beschädigen.

Die Zahnlücke zwischen den oberen Schneidezähnen – ein typisches Anzeichen für eine erfolgreiche Dehnung – schließt sich im weiteren Verlauf der kieferorthopädischen Behandlung meist von selbst. Wenn zusätzlich eine feste Zahnspange eingesetzt wird, erfolgt die Korrektur gezielt über Brackets und Bögen.

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